Tagung 2022
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Tagung 2022

36. Jahrestagung

25. bis 27. März 2022 (Online-Tagung)

 

„Erziehung der Angst – Transgenerationale Weitergabe einer kinderfeindlichen Haltung“

 

Traumatisierende Erlebnisse in der frühen Kindheit schaffen eine Disposition für Entwicklungsstörungen. Nicht verarbeitete Angsterlebnisse, vor allem Verlusterlebnisse in der präverbalen Lebenszeit, bilden dazu die Grundlage, dass eine besondere Sensibilität und Anfälligkeit für Ängste entwickelt wird. Eine „heiße Spur“ gegenwärtiger Forschung ist die generationsübergreifende Weitergabe von unbewussten und tabuisierten Traumata der Eltern- und Großelterngeneration durch Erziehung. Unsere Jahrestagung 2022 will diesem Thema Raum geben. Sie ist aber auch ein Forum, um aktuelle Entwicklungen in der Psychohistorie zu diskutieren.

Freitag, 25. März 2022

 

14:30 Uhr
Mitgliederversammlung

 

16:00 Uhr
Heinrich Reiß
Eröffnung der Tagung

 

16:15 Uhr
Ludwig Janus
Erziehung der Angst – zur Angst – mit der Angst – gegen Angst

 

17:15 Uhr
Pause

 

17:30 Uhr
Astrid Thomé
Die psychotherapeutische Behandlung psychiatrisch kranker Patienten in der Klinik für Dynamische Psychiatrie Menterschwaige

 

18:00 Uhr
Thomas Bihler
Aspekte nicht-gespürter Angst

Samstag, 26. März 2022

 

9:00 Uhr
Anja Röhl
Das Elend der Verschickungskinder – Angsterzeugung als Mittel der Disziplinierung bei Kindern in Institutionen des Kur-Wesens der 50-80/90er Jahre

 

10:00 Uhr
Maike Wagenaar
Unbewusste Übernahmen: Wie das Frauen- und Mutterbild des Nationalsozialismus bis heute das Rollenbild und die Erziehung prägt

 

11:00 Uhr
Pause

 

11:30 Uhr
Agathe Israel
Frühe Trennung und institutionelle Betreuung. Rückblick auf die DDR-Vergangenheit und Blick auf die Gegenwart

 

12:30 Uhr
Mittagspause

 

14:30 Uhr
Andreas Bachofen
Krise ohne Ende? Transgenerationale Dimensionen von Traumatisierungen

 

15:30 Uhr
Matthias Franz
Traumatische Väterlichkeit

 

16:30 Uhr
Pause

 

17:00 Uhr
Eva Rass
Auf dem Weg zur hinreichend guten Elternschaft – die Psychohistorie der Eltern Kind Beziehung

 

19:00 Uhr
Heinrich Reiß
Fortsetzung der Mitgliederversammlung (optional)

Sonntag, 27. März 2022

 

9:30 Uhr
Zsuzsanna Agora
Soldatische Angst als psychiatrischer Fall – Soldiers Fear during World War I – Continuity of an Emotion Culture

 

10:30 Uhr
Caroline Fetscher
Das Paddock-Puzzle

 

11:30 Uhr
Pause

 

11:45 Uhr
Peter Petschauer
Der geistige und psychologische Einfluss der Erziehung deutscher Mädchen und Frauen von Martin Luther bis ca. 2000

 

12:45 Uhr
Abschlussdiskussion
Dazu: Gedanken zur Förderung der Psychohistorie konkret werden lassen

 

14:00 Uhr
Ende der Tagung

Verzeichnis der Referentinnen und Referenten

 

Zsuzsanna Agora
Germanistin, promovierte Historikerin und Praedoc. in Sozialpsychologie. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Leiterin der Interdisziplinären Forschungsgruppe Kultur-Geschichte-Identität an der Kulturwissenschaftlichen und Pädagogischen Fakultät von Universität Pécs, wissenschaftliche Beirätin von GPPP. Ihre Forschungsscherpunkte sind psychologische Geschichtsforschung, Psychologie des Nationalsozialismus, historische Identitäten, Opferrollen, kollektiver Narzissmus Obwohl Gefühle allen Menschen gemeinsam sind, trifft diese Behauptung eher für Grundgefühle. Die Mehrheit der Emotionen lernen wir im Laufe unseres Lebens kennen. Angst ist zwar ein Grundgefühl, aber ob und wie sie ausgedrückt werden darf, hängt von den jeweiligen Normen ab. Soldatische Angst war vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg ein Tabu. „Angsthasen“ seien keine Männer, war die Parole. Nicht jeder konnte sich aber diesem Ideal anpassen. Die „Kriegszitterer“ kamen bald ins Visier der deutschen Psychiatrie. Sie wurden als Rentenspekulanten und Hysteriker stigmatisiert. Diese Einstellung war aber gar nicht neu, sie hat ihre Kontinuität seit der Antike bis in unsere Zeit.
Dr.Susanna.Agora@gmail.com

 

Andreas Bachhofen
Diplom-Psychologe und Psychoanalytiker DGIP/DGPT, in freier Praxis in Mönchengladbach niedergelassen, Autor. Schwerpunktthema: Psychoanalytische Systemtheorien (Intersubjective Systems Theory, Psychonalytic Complexity), Grundlagen eines intersubjektiven Behandlungsansatzes von Traumata.
A.Bachhofen@onlinehome.de

 

Thomas Bihler
Diplom-Psychologe, Leitender Psychologe der Klinik für Dynamische Psychiatrie Menterschwaige, verknüpft mit dem gastgebenden Münchner Lehr- und Forschungsinstitut der DAP. Vorstellung einer empirischen Studie zum Thema ‚Aspekte nicht-gespürter Angst‘ (vorläufiger Arbeitstitel): Ein Beitrag zur Ausdifferenzierung dessen, was üblicher Weise, auch wissenschaftsüblicher Weise, unter Angst gefasst wird.
Thomas.Bihler@klinik-menterschwaige.de

 

Caroline Fetscher, Dr.
Journalistin und Publizistin. Der Tagesspiegel, Redaktion. Autorin des im August 2021 erschienenen Buches DAS PADDOCK-PUZZLE: Las Vegas, 1. Oktober 2017: Ein 64-jähriger, wohlhabender Immobilienbesitzer schießt aus zwei Hotelfenstern in eine Menschenmenge. 58 Menschen sterben, Hunderte werden verletzt. Der psychologische Abschlussbericht des FBI hält fest: Es gibt kein Motiv. Doch die Familiengeschichte des Massenmörders lässt daran zweifeln – und keine Tat ist ohne Ursache. Ein sozialpsychologischer Blick in Stephen Paddocks Umfeld liefert plausible Hypothesen und einleuchtende Puzzleteile für die Tatgenese und offenbart, wie mehrere dysfunktionale Generationen am psychischen Zustand des sich unerkannt psychisch radikalisierenden Attentäters mitwirkten. (Verlagstext)
Caroline.Fetscher@Tagesspiegel.de

 

Matthias Franz
Professor für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinisches Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Facharzt für Psychosomatische Medizin, Neurologie und Psychiatrie sowie Lehranalytiker und Gruppenlehranalytiker (DPG, DGPT, D3G).
Prof.Dr.M.Franz@t-online.de

 

Agathe Israel
Fachärztin für Neurologie/Psychiatrie, für Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie für Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalytikerin für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Sie ist Lehranalytikerin der DGPT. Sie gehört der Vereinigung Analytischer Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten in Deutschland e. V. (VAKJP) an und ist dort Ansprechpartnerin für die neuen Bundesländer. Sie ist Mitbegründerin und Vorstand des Instituts für Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie in Berlin (IAKJP).
Agathe.Israel@gmx.de

 

Ludwig Janus, Dr. med.
Ärztlicher Psychotherapeut in eigener Praxis in Dossenheim bei Heidelberg. Veröffentlichungen zur Pränatalen Psychologie und  Psychohistorie. Leiter des Instituts für Pränatale Psychologie und Medizin, praenatalpsychologie.de,  Mitglied der IPPM, ISPPM und der GPPP.
Janus.Ludwig@gmail.com

 

Peter Petschauer, Prof. Dr. phil.
Prof. em., Appalachian State University, Boone, North Carolina. Eine Übersicht der wichtigsten staatlichen deutschen Schulordnungen, immer für Jungen und Mädchen, und der privaten Institutionen für Mädchen und Frauen, die im 18. Jahrhundert entstanden. Zur Sprache kommt auch der Einfluss dieser einmaligen Geschichte Europas für deutsche Frauen und ihre Gesellschaft im Allgemeinen, und der ungewöhnlichen psychologischen Durchbrüche“.
Petschauerpw@appstate.edu

 

Eva Rass, Dr.
Honorarprofessorin der Dr. Hochschule Mannheim und Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin mit eigener Praxis in Buchen/Odenwald. Sie übt Lehrtätigkeiten an verschiedenen Institutionen aus: Ärztliche Akademie für Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen e.V. München, Hochschule Mannheim (Fakultät Sozialwesen), Institut für Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie Heidelberg, Institut für Psychoanalyse und Analytische Psychotherapie Würzburg e.V.
DrEvaRass@aol.com

 

Heinrich Reiß
Geschäftsführender Vorsitzender der GPPP
hpmReiss@t-online.de

 

Anja Röhl
Autorin, Sonderpädagogin, Dozentin und Germanistin.  studierte Germanistik, Psychologie, Sonderpädagogik und Kunst. Von 1999 bis 2018 war sie hauptberuflich als freie Dozentin an Fachschulen und Universitäten tätig und lehrte zu den Themen Geschichte der Pädagogik, Sonderpädagogik, Heilpädagogik, Frühpädagogik, Institutionelle Gewalt und Psychohistorie. Für die Junge Welt und die Zeitschrift Ossietzky verfasste sie Theaterrezensionen. Sie hat drei Kinder. Sie ist Autorin des Buches „Das Elend der Verschickungskinder – Kindererholungsheime als Orte der Gewalt.“ – Zwischen den 1950er und 1990er Jahren wurden in Westdeutschland zwischen acht und zwölf Millionen Kinder im Alter von zwei bis zehn Jahren auf kinderärztliches Anraten und auf Kosten der Krankenkassen ohne Eltern zur »Erholung« verschickt. Während der meist sechswöchigen Aufenthalte an der See, im Mittelgebirgsraum oder im Hochgebirge sollten die Kinder »aufgepäppelt« werden.“ (Verlagstext)
AnjaIrinaRoehl@gmail.com

 

Astrid Thomé, M.A.
Psychologische Psychotherapeutin, seit 2014 Institutsleitung des Münchner Lehr- und Forschungsinstituts der Deutschen Akademie für Psychoanalyse DAP.
Astrid.Thome@web.de

 

Maike Wagenaar
Dipl. Sozialpädagogin/ Sozialarbeiterin, Dipl. Religionspädagogin, Sozialmanagement M.A. Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Hochschule Hannover im Bereich Geschichte, Handlungskonzepte und Methoden der Sozialen Arbeit. Promotionsvorhaben an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover im Fach Sozialpsychologie zur unbewussten Übernahmen aus der Zeit des Nationalsozialismus und ihren Auswirkungen auf das Frauen- und Mutterbild heute. Dieser Beitrag wird die Ergebnisse einer tiefenhermeneutischen Forschung zu unbewussten Übernahmen aus der NS-Zeit vorstellen. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie sich das Erbe des Nationalsozialismus durch die Generationen weitergetragen hat. Dabei wird der Einfluss der NS- Erziehungsgedanken ebenso beleuchtet wie die Wechselwirkung des Frauen- und Männerbildes auf die Frage, wer denn den ‚besseren‘ Einfluss auf die Kinder hat.
Maike.Wagenaar@gmx.de

Hinweise

 

Wissenschaftliche Leitung und Organisation

 

Doris Dietzel-Wolf
dorisdietzelwolf@googlemail.com

 

Ludwig Janus
janus.ludwig@gmail.com

 

Heinrich Reiss
hpmReiss@t-online.de

 

 

Tagungsgsort

 

Der Link zum ONLINE-Tagung als ZOOM-Meeting wird 1 – 2 Tage vor Tagungsbeginn an die angemeldeten Teilnehmer per E-Mail versandt.

 

 

Information und Organisation zur Tagung

 

Dr. Axel Bischoff
Friedhofweg 8
69118 Heidelberg

 

Tel.: 06221 892729
Fax: 06221 892730
E-Mail: tagung@psychohistorie.de

Teilnahmegebühren

Gesamte Tagung

 

Bis zum 01.03.2022

Nichtmitglieder: 90 €
GPPP-Mitglieder: 70 €
Ermäßigt, Studierende: 30 €

 

Bis zum 21.03.2022

Nichtmitglieder: 120 €
GPPP-Mitglieder: 90 €
Ermäßigt, Studierende: 50 €

 

Nach dem 21.03.2022

Keine Anmeldung mehr möglich.

Anmeldung

 

Anmeldung per E-Mail an tagung@psychohistorie.de und durch Überweisung der Tagungsgebühr bis spätestens 21.03.2022 auf das Konto:

 

Deutsche Gesellschaft für Psychohistorische Forschung
Sparkasse Heidelberg
IBAN: DE22 6725 0020 0004 2525 78
BIC: SOLADES1HDB
Kennwort: Psychohistorientagung 2022

 

Individuelle Regelungen sind nach Rücksprache über tagung@psychohistorie.de möglich.

Zertifizierung für Psychotherapeuten und Ärzte

 

18 Fortbildungspunkte wurden bei der Ärztekammer Baden-Württemberg beantragt.