In den letzten Jahren wurde die Geschichtlichkeit unseres Erlebens und unserer Werte immer mehr allgemein akzeptiert. Die Psychohistorie hat hierzu einen bedeutenden Beitrag geleistet, doch wird die wirkliche Durchsetzung dieses neuen Gesichtspunktes durch gewisse ahistorische Aspekte in der Theorie der Psychoanalyse und speziell des Über-Ich behindert. Darum sollen auf dieser Tagung unter verschiedenen Aspekten die Wechsel-bezüge zwischen Psychohistorie und Psychoanalyse beleuchtet und darüber hinaus ein Einblick in den aktuellen Forschungsstand der Psychohistorie gegeben werden. |
Programm: Freitag, 16. März 2001
20.00 Eröffnung
20.15 Peter Dinzelbacher
Das erotische Zentrum der Mystik - die Unio Mystica in frühmittelalterlichen Zeugnissen
Programm: Samstag, 17. März 2001
9.00 Peter Jüngst / Friedhelm Nyssen
Emotionale Wünsche, ökonomische Interessen und soziales Gewissen
10.30 Pause
11.00 Edmund Hermsen
Entwicklung des Gewissens aus religions-psychologischer und psychohistorischer Sicht
11.45 Oskar N. Sahlberg
Die jüdisch-christlichen Wurzeln der europäischen Über-Ich-Struktur
12.30 Mittagspause
15.00 Ralph Frenken
Die Evolution des Über-Ich in Deutschland vom
13.-17. Jahrhundert - Rekonstruktion von Persönlich-keitsstrukturen anhand von Autobiographien
15.45 Uwe Langendorf
Schuldgefühl und Kastrationsangst im Europa der Neuzeit - am Beispiel des Onanieverbots
16.30 Pause
17.00 Sigrid Chamberlain
Zur frühen Sozialisation in Deutschland zwischen
1933 und 1955
17.45 Gordana Jovanovic
Das Über-Ich im Zeitalter der Postmoderne
18.30 Mitgliederversammlung
20.00 Geselliges Beisammensein
Programm: Sonntag, 18. März 2001
9.00 Robert Louis Liris
Das Fötale Drama – Bedeutung , Zeichen, Klänge
10.15 Charlotte Schönfeldt / Alf Schönfeldt
Erik H. Erikson als Psychohistoriker
11.00 Pause
11.30 Eckart Jonas
Morphologische Prinzipien als notwendige Ergänzung einer psychohistorischen Theorie-Bildung?
12.15 Florian Galler
Wird das Zentrum des globalen Gruppenprozesses jetzt depressiv – Bemerkungen im Zusammenhang mit dem amerikanischen Regierungswechsel
13.00 Pause
13.15 Winfried Kurth
Neue Ergebnisse der Gruppenphantasieanalyse
14.00 Abschlussdiskussion
15.00 Ende der Tagung
Lloyd DeMause (2000) Was ist Psychohistorie? Psychosozial, Gießen.
Mentalities / Mentalitiés. Outrigger Publishers. P.O. Box 1198, Hamilton, New Zealand.
Tapestry - The Journal of Historical Motivation in the Social Fabric Center for Psychohistorical Studies, Manchester Center, Vermont, 05255-0329, USA.
The Journal of Psychohistory. 140 Riverside Drive, Suite 6417, New York, N.Y. 10024, USA.
Sigrid Chamberlain (1997) Adolf Hitler, die deutsche Mutter und ihr erstes Kind. Psychosozial, Gießen.
Peter Dinzelbacher (1993) Europäische Mentalitätsgeschichte. Kröner, Stuttgart.
Peter Dinzelbacher (1994) Christliche Mystik im Abendland. Schöningh, Paderborn.
Ralph Frenken (1997) Kindheit und Autobiographie vom 14. - 17. Jahrhundert. Oetker-Voges, Kiel.
Ralph Frenken, Martin Rheinheimer (1999) Psychohistorie des Erlebens. Oetker-Voges, Kiel.
Florian Galler (2000) Inflationsängste als Aktualisierung früher Traumen. In: L. Janus, W. Kurth (Hg.) Psychohistorie, Gruppenphantasien und Krieg. Mattes, Heidelberg.
Edmund Hermsen (in Vorbereitung) Geschichte der Kindheit im religionspsychologischen Kontext - Psychohistorische Studien zur Religionspsychologie.
Peter Jüngst (1995) Psychodynamik und Stadtgestaltung - Zum Wandel präsentativer Symbolik und Territorialität von der Moderne zur Postmoderne. Steiner, Stuttgart.
Peter Jüngst (2000) Territorialität und Psychodynamik. Psychosozial, Gießen.
Winfried Kurth (2000) Das Projekt „Analyse von Gruppenphantasien in Deutschland“ - Die Jahre 1998-1999. In: L. Janus, W. Kurth: Psychohistorie, Gruppenphantasien und Krieg. Mattes, Heidelberg.
Winfried Kurth, Martin Rheinheimer (2001) (Hg.) Jahrbuch für Psychohistorische Forschung. Bd. I. Mattes, Heidelberg.
Friedhelm Nyssen (1997) „Psychogenetische Geschichte der Kindheit“ und „Historische Demographie“: Eine gegenseitige Ergänzung. In: F. Nyssen, L. Janus (Hg.) Psychogenetische Geschichte der Kindheit. Psychosozial, Gießen.
Friedhelm Nyssen, Ludwig Janus (1997) (Hg.) Psychogenetische Geschichte der Kindheit - Beiträge zur Psychohistorie der Eltern-Kind-Beziehung. Psychosozial, Gießen.
Oskar N. Sahlberg, (in Vorbereitung, ca Herbst 2001) Empfängnistrauma und Neuzeugung. / Christus, Buddha -- Tantra, Alchemie
Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie
Alte Bergheimer Straße 5, 69115 Heidelberg
Dr. med. L. Janus, Köpfelweg 52, 69118 Heidelberg
A. & J. Bischoff, Friedhofweg 8, 69118 Heidelberg
Tel.: 06221 892729 Mo. - Fr. zwischen 8.00 und 9.00 Uhr
Fax: 06221 892730, E-mail: <info@psychohistorie.de>
Teilnehmergebühren |
bis 28.02.2001 | ab 01.03.2001 |
Nichtmitglieder | DM 200,-- | DM 230,-- |
Mitglieder | DM 140,-- | DM 170,-- |
Studierende, Weiterbildungsteilnehmer | DM 50,-- | DM 60,-- |
Vortrag (ohne Tagung) Prof. Dinzelbacher am 16.3.2001 DM 20,--
Durch Überweisung der Tagungsgebühr bis spätestens 28. Februar 2001 auf das Konto "Deutsche Psychohistorische Gesellschaft" - Sparkasse Heidelberg, Konto Nr. 42 52 578, BLZ 672 500 20. Bankgebühren bei Überweisung aus dem Ausland DM 30,--. Anmeldungen nach dem 1. März 2001 sind, sofern noch Plätze frei sind, an der Tageskasse möglich.
Verkehrsverein Heidelberg, Friedrich-Ebert-Anlage 2, 69117 Heidelberg, Tel.: 06221 1422-0, Fax.: 06221 1422-22, e-mail: info@cvb-heidelberg.de
Dokumentationen früherer Tagungen können über das Textstudio Gross, Brahmsstr. 1, 69118 Heidelberg, Tel.: 06221 802458 bestellt werden
Letzte Änderung am: 20. März 2001 von A.Bischoff